Berlin ist immer eine Reise wert. Ganz besonders Anfang April, wenn zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule der alljährliche Halbmarathon startet. Am 2. April 2023 war es wieder so weit. Ulrike war als Wiederholungstäterin für den TB am Start, für Michi, Angelika und mich war es die Premiere. Michi und ich starteten etwas später, da wir uns über 30 min an der Dixi-Schlange aufhielten, dafür aber nette Leute aus Erlangen und Nürnberg kennen lernten.

Es war ein sonniger Sonntagvormittag, aber sehr sehr kalt. Besonders zwischen den Häuserschluchten blies der Wind sehr kräftig. Nur die ganz Tapferen zogen sich nach 2 Kilometern die Jacke aus (Michi), bei den anderen war es ein ständiges Jacke auf und zu, Ärmel rauf und runter, je nach Sonne oder Wind. Aber die Stimmung war großartig! So etwas habe ich noch nie erlebt. An der Strecke gab es unzählig viele tolle Bands und tausende von Zuschauern, die alle Läufer und Läuferinnen anfeuerten. Man wurde förmlich ins Ziel geklatscht und  gejubelt. Ich hatte gar keine Zeit, mir über den Wahnsinn klar zu werden, den HM ohne Training zu laufen, das ich verletzungsbedingt 9 Wochen vorher einstellte. Auf den letzten 4 Kilometern traten wiederholt Wadenkrämpfe auf und gut, dass Michi mir nach dem Lauf die Schuhe binden konnte.😂 Aber der Lauf durch das Brandenburger Tor war es wert. Oh Mist, danach kamen nochmals 250 m bis zur Ziellinie. Aber irgendwie hat man das auch noch geschafft. Danach wurden schnell die Kleiderbeutel mit den warmen Sachen abgeholt, ein Finisherphoto vor dem Reichstag gemacht und dann ging es zügig ins Hotel und mit dem Aufzug in das 1. OG unter die warme Dusche.

Abends waren Michi und ich noch bei der traditionellen After Race Party, zu der man ab S-Bahn Station noch 1km laufen musste! Wir waren so geschafft, dass wir die Party bereits wieder verließen, als gerade die HM-Sieger eingetroffen waren, außerdem konnte man bis dahin nur tanzen und das wollten unsere Beine schon nicht mehr. Unsere Nacht sollte jedoch noch lange nicht zu Ende sein, da wir hungrig einen Zwischenstopp bei Burger King einlegten und Michi dann feststellte, dass sie ihre EC-Karte im Ticketautomaten vergessen hatte. Wir halten fest: Berlin ist eine durchaus ehrliche Stadt. Die Karte war auch 1,5 Stunden später noch im Automaten und anscheinend hat in der Zeit niemand ein S-Bahnticket benötigt. Wir hingegen benötigten dringend unser Bett und waren durch die Ticketaktion gefühlt nochmal einen Halbmarathon gelaufen. Endlich konnten wir erleichtert und unfassbar müde in unsere Betten sinken.

Fazit: Im absoluten Notfall kann man einen Halbmarathon auch mal ohne Training machen, aber es ist auf jeden Fall nicht empfehlenswert und das Lauftraining hat seinen Sinn! Es war ein schönes Wochenende. Berlin, wir kommen wieder.

Wali

Angelika Tautz: 1:48:54; Wali Dieterich: 1:56:43; Michi Förster: 1:58:45; Ulrike Hiltner: 2:04:04