Hitzeschlacht bei der Challenge Roth am 03.07.22 | 03. Jul 2022

Die lange Distanz im Triathlon war immer mein Ziel und ich wollte irgendwann meine eigenen Kräfte dort zu testen.

Da die Challenge Roth für eine sehr gute Organisation und tolle Atmosphäre bekannt ist, stand diese Veranstaltung als Nummer eins auf meiner Liste.  Aber ich bin wie alle andere Leute –ein „Faultier“. In Roth dabei zu sein klingt cool, aber dafür muss man viel Zeit und viel Mühe investieren. Mein Kopf und mein Körper wünschten sich das nicht. Deswegen verschob ich mehrmals dieses Vorhaben in die Zukunft. Ich dachte: „Irgendwann mache ich das, aber nicht dieses Jahr. Wenn nicht dieses Jahr, dann übernächstes Jahr usw.“ Im Oktober 2021 startete die Anmeldung für 2022.  Ich hatte dieses Mal richtig Glück gehabt und einen Slot bekommen. Ab diesem Zeitpunkt und bis zum Ziel stand nur die harte Arbeit. Ich musste zuerst einen Trainingsplan entwickeln und dem Plan folgen. Jetzt kein Schritt zurück und nur nach vorne.

Beim Training in der Schwimmdisziplin war es nichts Ungewöhnliches: Zwei Mal pro Woche am Mo. und Sa. zusammen im TB und einmal pro Woche allein die lange Strecke schwimmen. Dafür vielen Dank für unsere Schwimmtrainer/-in und noch einen herzlichen Dank an alle Schwimmer-/in der „langsamen“ Bahn 1, die mich während des ganzen Jahr ertragen haben. Fahrrad und Laufen, das habe ich allein trainiert.

Nach acht Monaten war die harte Trainingszeit schon vorbei und es kam der Renntag 03.07.2022. Alles was ich machen konnte, habe ich im Vorfeld gemacht. Bei der Abholung der Startunterlagen auf der EXPO in Roth, habe ich Sebastian Kienle getroffen und ich habe ihn gefragt, welchen Ratschlag er mir für die erste lange Distanz geben könnte. Der Antwort war so leicht: „Genieß es einfach“! Daran habe ich mich mehrmals während des Rennens erinnert und versuchte nur genießen.

Am Schwimmstart herrschte schon leichte Nervosität. Es wurde versprochen, dass uns alle heute eine Hitzeschlacht erwartet. Dann kam die erste positive Nachricht – die Wassertemperatur im Kanal liegt < 24°C und die Altersklassenathleten können mit Neo Schwimmen. Jede 5min startete eine neue Gruppe mit ca. 200 Athleten. In meiner Gruppe habe ich die richtige Entscheidung getroffen – ich habe den Platz in der ersten Reihe genommen. Nach dem Pfiff ging es los. In meiner Gruppe waren nicht viele schnelle Schwimmer, deswegen könnte ich nach dem Pfiff vorne bleiben und so war mein Schwimmen komfortabel; Keine Schlägerei im Wasser (hinter mir denke ich schon, aber vorne war es so entspannt). Die Schwimmstrecke konnte ich echt genießen und wollte gar nicht übertreiben, denn die harte Arbeit würde schon noch kommen.

Beim Fahrradfahren während der ersten Runde merkte ich, dass alles gut bei mir läuft und noch deutlich besser, als ich geplant hatte. Überall herrschte großartige Atmosphäre, viele Fans und jedes kleine Dorf begrüßte die Athleten. Der Haupt Hot-Spot wartete auf mich am Solarer Berg. Das ist etwas Unvergessliches, die Leute sind so nah bei dir, alle unterstützen – nur „Gänsehaut“ und jeder Athlet versucht, dort die Beste zu geben bis die Beine „brennen“. Die zweite Runde lief ganz anders. Ab 110 km merkte man schon die Hitze und die Leistung langsam, aber ging runter. Auch die Gefühle während der zweiten Runde waren ganz anders. Die Dörfer waren wegen hohe Temperatur fast leer. Ich dachte, dass ich zwei verschiedene Rennen machte: die erste Runde – in Bayern und die zweite Runde – in Spanien.

Endlich kam der letzte Teil – das Laufen. Bei dieser Temperatur war das eine echte Herausforderung. Der härteste Teil war es, am Kanal zu laufen, wo viele Abschnitte ohne Schatten sind. Dann habe ich mich noch mal den Ratschlag von Sebi Kienle erinnert. („einfach genießen“). So versuchte ich trotz aller Bedingungen die Atmosphäre dieser Veranstaltung zu genießen und langsam in Richtung Finish-Line zu laufen. Endlich war das Ziel in der Nähe und ich war so glücklich, dass ich meine erste Langdistanz geschafft habe.

 

Dennis Ignatkin

 

Swim: 01:12:01

Trans: 03:30

Bike: 05:18.32

Trans: 02:42

Run: 04:03.31

Total: 10:40:14, Platz 133, AK35