Ingolstadt – 12.09.2021 – meine erste Mitteldistanz | 12. Sep 2021

Nach meiner ersten Olympischen Distanz 2019 in Erlangen hatte ich mir fest vorgenommen auch mein Debüt auf der Mitteldistanz ein Jahr (bzw. dann zwei Jahre) später in Erlangen zu machen. Nachdem sich Anfang dieses Jahrs abgezeichnet hat, dass in Erlangen 2021 wohl leider kein Wettkampf stattfinden wird, habe ich nach einer Alternative mit nicht allzu vielen Höhenmetern gesucht. Schnell wurde mir von den erfahrenen TBler Triathleten der Ingolstädter Triathlon ans Herz gelegt, zu dem ich mich dann in einem motivierten Moment und viel Zuversicht Ende Januar angemeldet habe.

Zu dem Zeitpunkt war noch nicht klar, wann wir wieder ins Wasser steigen könnten. Deswegen war ich im März ganz froh, dass der Triathlons von Juni auf September verschoben wurde und ich wohl doch noch etwas Schwimmtraining und einige Radkilometer im Freien hinter mich bringen konnte.

Am 11.September – einen Tag vor dem Wettkampf – war es dann so weit. Mit zahlreichen gepackten Beuteln, Gels und etwas flauem Magen (eventuell aufgrund der vielen Gummibärchen von den Carboloading-Tagen zuvor) ging es los Richtung Ingolstadt. Dort angekommen traf ich zufälligerweise am Parkplatz bereits Beate und zusammen holten wir uns unsere Startunterlagen und ein sehr schönes Radtrikot ab. Ich war dankbar für die Entscheidung, am Vortag einzuchecken, denn die Strecke zur Wechselzone war doch etwas weiter als gedacht. Noch schnell einen Neo ausgeliehen und ab gings zum Italiener – meine private Pastaparty feiern.

Nach einer kurzen Nacht war es dann soweit. Ich fühlte mich fit, war erstmal erleichtert, nicht wie im Allgäu von einem Gewitter geweckt worden zu sein und war zuversichtlich, dass die optimale Wettervorhersage sich bewahrheiten würde (was glücklicherweise auch der Fall war). Nachdem ich meinen Wechselzonen-Platz präpariert und mit gemischten Gefühlen die Zeitmaschinen neben meinem (daneben etwas amateurhaft wirkenden) Rennrad bewundert hatte, ging es los zur Wettkampfbesprechung am Baggersee mit tollem Sonnenaufgang.

Ohne Einschwimmen stellte ich mich um 08:05 an den Strand des Ingolstädter Badesees und machte mich bereit zum Reinrennen (das war nebenbei auch mein erster Landstart). Und los gings – nach kurzer Zeit hatte ich meinen Rhythmus gefunden, konnte das Schwimmen sogar genießen und 1,9km und 40 Minuten später von der Horizontalen im Wasser wieder in die Vertikale wechseln. Das Neo-Ausziehen ging glücklicherweise besser als gefürchtet (auch das erste Mal in einem Wettkampf), wodurch der erste Wechsel besser lief als gedacht. Obwohl ich weit und breit die Einzige ohne Auflieger geschweige denn Zeitfahrrad war, fühlte ich mich auch auf dem Rad gut und konnte auch die doch überraschend schöne Strecke genießen. Nachdem ich die Rad- gegen die Laufschuhe gewechselt hatte, ging ich mit gutem Gefühl auf in den Halbmarathon. Und da fing mein persönliches Dilemma leider an – Magenprobleme und Rippenschmerzen beim Atmen zwangen mich schon nach ca. 5 Kilometern das erste Mal zu Gehen. Mit viel Überredungskunst an mich selbst und motivierenden Worten der anderen Läufer habe ich mein Tempo ohne Schmerzen für 10 Kilometer dann glücklicherweise doch wiedergefunden. Auf die letzten Kilometer erwischte es mich leider wieder, wodurch ich bis zum Schluss abwechselnd ging und trabte. Nach 5:33 Stunden erreichte ich dann doch endlich die Ziellinie und hatte zumindest mein Ziel „meine erste Mitteldistanz zu schaffen“ erreicht. Im Ziel wurde ich noch von anderen TBlern begrüßt und wir konnten die Lunchtüte zusammen inspizieren, während das Adrenalin zurückging.

Alles in allem hat es super Spaß gemacht und ich bin froh, die Mitteldistanz das erste Mal geschafft zu haben. Der Blick auf meine AK-Platzierung gab mir auf der Heimfahrt zwar einen kleinen euphorischen Dämpfer, aber, da das Teilnehmerfeld mit 53 Frauen (vs. 342 Männern) doch recht dünn besetzt war, nehme ich das einfach als Motivation für die nächste MD – die sicher kommen wird.

Eva Dörrbaum