Megamarsch Nürnberg – man kann auch Wandern | 06. Nov 2021

Nachdem ich leider seit mehreren Monaten beim Laufen immer wieder Schwindelanfälle habe, konnte ich in diesem Jahr keine Laufwettkämpfe absolvieren. Irgendwie ungünstig als Triathlet und Läufer. Bleibt Schwimmen, Radfahren und Langstreckenwandern. Nach meinen Wander-Teilnahmen beim Neideck 1000 im letzten Jahr und beim Borderland ultra in diesem Jahr (jeweils Halbmarathonstrecke) durfte es dann auch etwas mehr sein: Megamarsch. Ein Format, was mir vorher nicht so aufgefallen war, was es aber schon seit 2016/ 2017 in mehreren Städten in Deutschland gibt. Es gibt den kleinen Megamarsch über 50 km in 12 Stunden oder den großen über 100 km in 24 Stunden. In Nürnberg sollte am 6.11. die 50 km-Strecke stattfinden und Startplätze gab es auch noch.Glücklicherweise ist Beate für jeden Unsinn zu haben, sofern er eine Herausforderung darstellt, und so konnte ich die Herausforderung mit Beate, Peter, Beate und Hund Sheela in Angriff nehmen. Auf übermäßiges Training haben wir einfach mal verzichtet, einmal sind wir vorab die Rathsberg-Runde mit 11 km gewandert, um mal ein Gefühl zu kriegen, wieviele km pro Stunde zu machen sind, wir kamen so auf etwas mehr als 5 km, also müsste der Megamarsch in max. 10 Stunden zu machen sein.

Der Start war in Nürnberg auf einem Schulhof und führte machte eine große Schleife im Nürnberger Süden, vorbei am alten Kanal, durch Wendelstein und den Lorenzer Reichswald. Die Strecke führt auf „Waldautobahnen“ und durch diverse Ortschaften ohne größere Highlights, die Ausschilderung ist gut, verlaufen eigentlich nicht möglich. Die 4 Verpflegungsstationen sind gut organisiert, können aber mit der Versorgung auf Triathlons (Kuchenbuffet) oder RTFs (Schmalzbrote und Doppelkekse)  oder gar Rennsteiglauf (Haferschleim, Würstchen) nicht mithalten. Das Obstangebot ist aber reichhaltig und überall gibt es saure Gurken und Nüsse/ Salzstangen. Wir können immer wieder Wanderer überholen, einige sind schneller als wir. Die Teilnehmer sind aus allen Altersgruppen, aber überraschend viele junge Teilnehmer zwischen 20 und 30. Die Verpflegungsstationen kosten Zeit (Dixie, Essen, Trinken) – jeweils um die 20 Minuten, das schlägt auf die Gesamtzeit. Aufgrund unserer späten Startzeit 10 Uhr sind dann die letzten 2 Stunden im stockdunkeln, das geht aber, man hilft sich gegenseitig bei der Orientierung und findet auch im Dunkeln mit Stirnlampe immer wieder die Pfeile. Die letzte Verpflegungsstation ist hell erleuchtet und es gibt nicht nur löslichen sondern echten Kaffee, hurra! Nach ca. 10:20 h brutto erreichen wir das Ziel, reine Gehzeit rd. 9 Stunden. Urkunde und Medaille sind prima. Es gibt ein kleines Wanderheft mit Stempeln. Mit 3 erfolgreichen Finishes in Nürnberg wäre ein Pokal zu gewinnen. Termin für nächstes Jahr steht schon.

Fazit: Lohnenswert wegen der geringen Rüstzeiten in Nürnberg, ein neues Erlebnis, machbar, aber kein wirkliches Highlight – unsere anderen Langstreckenevents jenseits des Triathlons, König-Ludwig-Lauf Oberammergau (Langlauf 50 km) oder Mecklenburger Seenrunde (Rennrad 300 km) waren eindrucksvoller. Trotzdem könnte es sein, dass ich nächstes Jahr wieder dabei bin. Keine Ahnung, ob ich auch mal 100 km machen will, wenn dann nur im Sommer!

Katrin Faber