Triathleten sind nicht nur Triathleten – Stoneman Taurista am 02.07.22 | 02. Jul 2022

Stoneman Taurista bei Dachstein in Österreich, schon mal gehört? Ich schon und hatte immer mit großem Respekt zugehört – ganz viele Höhenmeter (4.500) über nicht ganz so kurze Distanz (ca. 130 km) und das auf dem MTB, also meistens offroad, mit Schiebe- und Tragepassagen … Es ist kein Rennen, man kann sich für die Strecke von Juni bis September zu jeder Zeit anmelden und sie entweder in 3 (Bronze), 2 (Silber) oder 1 Tag (Gold) fahren. Selbstverpflegung. Wenn schon, dann schon, also Gold.

Für den Samstag 02.07. war ein perfektes Wetter gemeldet. Am Vorabend alles vorbereitet, um in der Früh zügig los zu kommen. Um 6 Uhr fuhr das Team Bergziegen in Eben los. Und gleich der erste Berg, Rossbrand. Wunderbarer Ausblick mit 360 Grad Bergpanorama, Dachstein könnte man anfassen… Danach schlängelte sich die Route schön durch den Wald herunter. Alle Checkpoints gefunden und bevor man den zweiten Anstieg zur Oberhütte in den Angriff nahm, bekam die Karte schon einige Löcher.

Jetzt wurde es warm und die Devise hieß – bloß nicht anhalten. Als ich einige Biker schieben sah, musste ich mit mir kämpfen und mich überzeugen, dass ich weiter strampeln soll. Und tatsächlich, zur Oberhütte wurde nicht geschoben! Erst danach… Über den Pass musste allerdings jeder schieben und das Rad tragen. Und die Wanderer wunderten sich, was man mit dem Rad da will.

Von Obertauern ging es dann wieder herunter.

Es lief erstaunlich problemlos, bis wir doch ein Problem bekamen – der Mantel am Hinterreifen wurde vom Stein dermaßen aufgeschlitzt, dass man damit definitiv nicht weiter fahren konnte. Bis wir einen Ersatz organisierten, lief die Zeit unerbittlich weiter. Trotz der Verzögerung waren wir noch ganz gut im Zeitplan und fuhren weiter. Sattelberg, Flachau und dann schon der letzte Anstieg zu Hochgründeck.

Auf dem Weg begegneten uns jetzt nur noch ein paar Mountainbiker, die herunter sausten. Die Höhenmeter sammelten sich, der Anstieg zog sich aber ordentlich in die Länge.

Bei der Alm am Hochgründeck war ich richtig fertig – müde und der Hunger meldete sich auch. Letzter Checkpoint, letztes fehlende Loch auf der Karte, und natürlich noch Gipfelfoto. Gestärkt durch salzige Erdnüsse (wie himmlisch sie schmeckten!) beeilten wir uns weiter in der Hoffnung, dass wir zurück nach Eben nur Berg herunter fahren werden. Aber…ja, ein Hügel mussten wir noch bewältigen, bevor es dann definitiv nur herunter ging. Unendliche Abfahrt, wir sind doch einige Höhenmeter hoch gestrampelt…

Gerade noch mit Licht erreichten wir gegen 21 Uhr das Campingplatz in Eben. Ich war müde aber richtig glücklich und stolz.

Für verrückte Bergeliebhaber, die auch mit MTB etwas anfangen können, sehr zu empfehlen!

Für die Anderen – probiert Mal was Neues!

Marie