26. Ironbaby am 01.07.2023 | 07. Jul 2023
Seit 2019 mussten wir auf die 26. Ausgabe des Ironbaby warten, am Samstag den 01.07.2023 war es um 16:00 Uhr endlich wieder so weit. 200 Meter Schwimmen im Oberndorfer Weiher, gefolgt von 12 km wilder Radfahrt über Schotter- und Teerstraße bis Erlangen und am Kanal zurück nach Möhrendorf. Am dortigen ASV-Gelände der zweite Wechsel auf eine 4 km lange Wendepunkt-Laufstrecke entlang des Kanals, dieses Jahr wegen einer Baustelle mal nach Süden Richtung Schleuse Erlangen. Zum Abschluss der Zieleinlauf auf dem ASV-Sportplatz mit Bratwurst und Bier, hier kennt man sich noch untereinander. Alles sehr familiär und abseits jeglichem Bestzeiten-Stress, die Mehrzahl der Drahtesel in der Wechselzone sind noch nicht einmal Rennräder. Neben der Einzelwertung und der Möglichkeit einer Staffel gibt es noch das besondere Format der „Familienwertung“, bei der ein Erwachsener und mindestens ein Kind zwischen 8-14 Jahre den Triathlon zusammen absolvieren. Gemessen an anderen Veranstaltung ist der Altersschnitt der Teilnehmer entsprechend jung.
Die Teilnehmerzahlen früherer Jahre (maximal 100) konnten nach der Corona-Pause wohl noch nicht erreicht werden, echte Kenner und treue Fans dieses sehr familiären und besonderen Veranstaltung hält das aber nicht ab. Fairness ist hier wirklich oberstes Gebot, bei welchem professionellem Triathlon findet sich in der Ausschreibung schon ein Hinweis wie „…Weiterhin befinden sich Teilnehmer sehr unterschiedlichem Können und „Gewichtsklassen“ gemeinsam auf der Strecke. Besonders hervorzuheben ist das Schwimmen, hier beim Überholen bitte ausreichend Abstand halten…“.
Die Veranstaltung bietet einen echten Kontrastpunkt zum Professionalisierungswahn anderer Events, nicht nur die unschlagbar günstigen 18 Euro Teilnahmegebühr machen den wohltuenden Unterschied. Hier macht man noch fast alles selber, viele Ressourcen werden sinnvoll gespart, sogar die Startnummern werden immer wieder verwendet! Dafür wird alles geboten, was man eigentlich für einen Wettkampf benötigt. Neben der launige Moderation der Siegerehrung durch den Bürgermeister Thomas Fischer, natürlich das legendäre „Iron-Baby-Teilnahme-T-Shirt“, ein Bratwurstbrötchen als Zielverpflegung und das obligatorische Glas Kren als give away. Oben drauf dann noch der „Geschenketisch“, an dem sich jeder Teilnehmer nach dem bürgermeisterlichen Handschlag etwas abholen darf, neben Gutscheinen gibt es viele unterschiedliche Sachpreise. Wie immer schaut man in viele zufriedene und glückliche Gesichter.
Lohn der kurzweiligen Plackerei waren der dritter Platz in der Einzelwertung für mich und der zweite Platz in der Familienwertung für Heiko Blum mit Sohnemann Emil. Letzterer brannte erst mal (im Wasserschatten von Heiko) ein Feuerwerk im Wasser ab, „first out of water“! Anschließend verbummelten wir allerdings gemeinsam die nächsten Minuten in der Wechselzone, das hätten wir wohl mal besser ein wenig üben sollen. Dafür bin ich endlich um die Erkenntnis reicher, dass es tatsächlich nahezu unmöglich ist im nassen Zustand ein Tanktop überzuziehen, wenn man zunächst den Kopf durch ein Armloch steckt. Faszinierend! Folglich verbrachte ich die ersten 2 km auf dem Rad mit der einarmigen unaerodynamischen Zusatzaufgabe, die „Rollwurst“ auf Höhe meiner Achseln wieder in Form zu ziehen. Zumindest modisch durfte ich mich damit der Triathlon-Outfit-Ikone Faris Al-Sultan näher fühlen, ich mache mal ein positive Erinnerung daraus. Heiko und Emil hingegen agierten wohl auf der Radstrecke ein wenig zu forsch, das rächte sich bei Emil mit fiesem Seitenstechen auf der Laufstrecke. Als Rookie muss man leider oft Lehrgeld bezahlen, aber letztlich biss er sich durch. Respekt!!
Andi Ackermann