10. StadtTriathlon Forchheim am 18.06.2023 | 18. Jun 2023

Eigentlich sollte das hier mal ein Wettkampfbericht über die Staffel „Torpedo-Forchheim“ beim StadtTriathlon Forchheim werden, aber irgendwie bin ich gleich am Anfang emotional falsch abgebogen und habe einen Beziehungsratgeber geschrieben … weil mich die Sache mit dem „Fremdgehen“ so abgelenkt hat.

Wie? … was? … keine Ahnung was das mit Triathlon zu tun haben soll?!? Ich spreche von Staffeln – einer speziellen Art von „Triathlon-Affäre“ – bei der es wie im richtigen Leben zugeht. Mindestens einer ist sauer oder enttäuscht und fühlt sich hintergangen … zumindest wenn es unter Vereinssportlern um den Namen der Wettkampfstaffel geht.

Es ist doch so – der Verein deines Herzens (man beachte die emotionale Komponente) – möchte sein Signum natürlich bei jeder deiner Wettkampfteilnahmen prominent in den Start- und Ergebnislisten wiederfinden, besonders wenn es später sogar für einen Platz auf dem Treppchen gereicht hat. Der Staffelname als wortgewordene Zugehörigkeits- und Liebeserklärung an den Herzens-Verein und beschworen durch ein gehauchtes „…das hab ich alles nur für dich getan…“ (im imaginären Ziel-Interview). Doch bei der Wahl des Staffelnamens drohen ungeahnte „Beziehungsprobleme“, denn selten kommen alle drei Teilnehmer aus dem gleichen Verein, sind im schlimmsten Fall gar „vereinsverwahrlost“. Der Vereinsname findet dann schwerlich – und deshalb eigentlich fast nie -den Weg in den Staffelnamen und da ist dann guter Rat teuer. Letztlich führt das meist zu kreativen Wortspielchen mit Sport-Tier-Bezug wie die „drei Muskelkater“ oder liest sich wie die Nebenwirkungsangabe auf einem Medikamenten-Beipackzettel bei den „Seitenstechern“ oder den „Wadenkrämpfern“. Häufig finden sich auch gastrophone Sponsorenanklänge wie bei „Just For Cookies“, dem „Cappuccino Express“ oder den „Rennsemmeln“. Eine bis zum ersten Wechsel geltende Geschwindigkeitshoffnung mit Ortsangabe muss dann wohl zum Namen meiner Lieblingsstaffel geführt haben – „Torpedo-Forchheim“!

Einer zugegeben etwas „in die Jahre gekommenen“ Triathlonstaffel, dafür mit langer Tradition und urlaubs- und krankheitsbedingt auch mal wechselnder Besetzung. Neben den beide Urgesteine Ulrich von Hintzenstern (TB Erlangen) und Günter Rossmeissl (aus unserer Sicht falscher Verein!) durfte meine Wenigkeit der Staffel in den letzten Jahren zu einer 2/3-Turnerbund-Mehrheit verhelfen. Am Namen hat das nichts geändert … sorry Schatz!

Dieses Jahr hat es uns ganz schlimm getroffen, Ulrich war im Urlaub, Günter fiel mit einem Bandscheibenvorfall aus und ich war gerade mal so von einer heftigen „after Berg Grippe“ genesen. Zum Glück konnte Günter’s Tochter Anja kurzfristig den Laufpart übernehmen und Roland Hübschmann versuchte die Konkurrenz im Schwimmbecken zu „torpedieren“. Da unser Altersklassen-Durchschnitt in den letzten Jahren unaufhörlich steigt und die Konkurrenz scheinbar niemals altert, hatte sich unsere Hoffnung auf einen Podestplatz auch schon lange nicht mehr erfüllt. Und da es leider auch zu wenig Staffeln für eine AK-Wertung gibt (die würden wir locker gewinnen), befassten wir uns am Renntag auch gar nicht mit solchen Hirngespinsten. Da der Schwimmstart nicht als Massenstart in Gruppen durchgeführt wird, sondern alle 20-30 Sekunden ein Athlet ins Becken hüpft (sog. Rolling-Start), ist ein direkter Vergleich der Zielplatzierung im laufenden Wettkampf nicht möglich. Insofern konnten wir beim Wechsel vom Schwimmen auf das Radfahren und Laufen gar nicht einschätzen auf welcher Position wir gerade stehen. Taktieren war da nicht möglich, da half nur Zähne zusammenbeißen und alles geben. Haben wir dann auch getan… Selbst im Ziel konnte man sich lange nicht über die Platzierung sicher sein, wir mussten lange auf die Ergebnislisten warten. Um so größer unsere Überraschung: Mit der 5. besten Schwimm- und Laufzeit ( 9:36 / 22:27) und dem 2. bestem Radsplitt (32:09) – bei den Staffeln – sicherten wir uns den dritten Gesamtplatz, was für eine Freude!!!

Andreas Ackermann