Paukenschlag zum Jahresabschluss | 20. Dez 2020
Bayerischer Rekord durch Kellie Messel, Annalena Wagner schlägt Jenny Mensing, zwei weitere Jugendnationalschwimmerinnen für Erlangen
Auf die monatelangen Querelen mit dem Bayerischen Schwimmverband haben die Erlanger Schwimmerinnen und Schwimmer eine sportliche Antwort gegeben. Bei den Veranstaltungen in Würzburg und Neckarsulm, die den Kadersportlern einen Wettkampf auf nationaler Ebene ermöglicht haben, überzeugten die Athleten aus der Hugenottenstadt uneingeschränkt. Kellie Messel (16) schwamm über 100 Meter Brust mit 1:09,44 einen neuen Bayerischen Rekord und unterbot als erste bayerische Schwimmerin die Schallmauer von 1 Minute und 10 Sekunden. Der WM-Finalistin Anna Elendt musste sie sich in einem engen Rennen nur knapp geschlagen geben. Annalena Wagner (18) schlug über 200 Meter Rücken nach ihrer persönlichen Bestzeit von 2:16,74 erstmals vor der ehemaligen Europameisterin Jenny Mensing (Wiesbaden) an und machte sich am Tag ihres 18. Geburtstags ihr schönstes Geschenk. Auch über 100 Meter Rücken überzeugte Annalena in 1:03,75. Nikita Rodenko siegte in Würzburg über 200 Freistil souverän vor dem Münchner Aleksandar Savic. Auch er erzielte in 1:50,87 eine neue persönliche Bestleistung. „Uns freut es alle sehr, dass wir uns vom Bayerischen Schwimmverband nicht klein kriegen lassen, auch wenn es nach Kräften versucht wird“, blickt der 19-jährige optimistisch in die Zukunft. In Neckarsulm sorgten zwei junge Nachwuchsschwimmerinnen für ein großes Ausrufezeichen. Anouk Walther und Nerea Gutiérrez unterboten die vom Deutschen Schwimmverband geforderten Normen für die Jugendnationalmannschaft. Anouk beeindruckte mit 5:22,90 über 400 Lagen, Nerea mit 1:07,63 über 100 Rücken. Nach ihrer rasanten Leistungsentwicklung in den vergangenen Monaten dürfen beide auf eine Nationalmannschaftsnominierung hoffen. Die Anzahl der Nationalschwimmer in Erlangen würde damit auf sieben steigen, was den Standort Erlangen als klare Nummer eins im Schwimmsport in Bayern untermauert. Für den Bayerischen Schwimmverband wir die Situation zunehmend peinlicher. Obwohl der Standort Nürnberg immer mehr protegiert wird, werden selbst im Nachwuchsbereich die Topleistungen in Erlangen gemacht.