Die Triathlon Mitteldistanz oder auch 70.3 Distanz, da insgesamt 70.3 Meilen zurückgelegt werden, besteht aus 1,9 km Schwimmen, 90 km auf dem Rad und einem 21,1 km Halbmarathon.
Das Rennen des Veranstalters Ironman in Zell am See, Österreich, verspricht ein Schwimmen im Zeller See mit Trinkwasserqualität, eine 90 km Radrunde mit einem langen und steilen Anstieg auf den Hochkönig mit schneller Abfahrt sowie zwei Laufrunden entlang des Seeufers und durch die Zeller Altstadt. In der Vergangenheit hatte das Event jedoch häufig mit niedrigen Temperaturen und Regen zu kämpfen. Nicht so aber in diesem Jahr am 03.09.2023! Temperaturen von 23 °C Luft und 20 °C Wasser versprachen perfekte Triathlon Bedingungen.
Der Start beim Schwimmen wurde rollend durchgeführt, d.h. kleine Gruppen von Athleten wurden alle paar Sekunden in das tatsächlich glasklare Wasser gelassen. Obwohl das Schwimmen nicht meine beste Disziplin ist, lief es gut und ich stellte fest, dass ich mich vor dem Start zu weit hinten einsortiert hatte, da ich Athlet*in um Athlet*in überholte. Nach unerwartet schnellen (für mich) 34:54 min ging es dann aufs Rad. Also nachdem man über 0,5 km durch die wahnsinnig große Wechselzone gelaufen war… Jetzt kamen meine besseren Disziplinen. Angespornt vom tollen Schwimmen und der anfänglich leicht abschüssigen Strecke gab ich ordentlich Gas. Nach 20 Kilometern kam der 13 km lange Anstieg zum Filzensattel mit über 600 hm. Da viel der Schnitt natürlich, aber es stand ja auch eine schnelle Abfahrt bevor, dort konnte man die Beine wieder etwas erholen lassen. Vor dem Wechsel zum Laufen merkte ich schon, dass diese Radstrecke Körner gekostet hatte, also mal sehen, wie das mit dem Laufen noch klappt… Nach 2:23:06 auf dem Rad rollte ich also wieder in die Wechselzone, nochmal 600 m extra Laufen und dann auf den Halbmarathon. Ich hatte mich jetzt schon gut im Feld vorgearbeitet, es war alles andere als voll auf der Strecke. Auf der Internetseite wird der Laufkurs als flach beschrieben, das kann ich so nicht bestätigen. Schön ja, aber ab und zu geht es doch merklich hoch oder runter. Völlig leer erreichte ich endlich nach 1:25:32 laufen und 4:31:58 insgesamt das Ziel. Das beachtliche Athletenbuffet mit verschiedenstem Gebäck, Pasta, Reis, Gnocchi und Dessert konnte ich noch nicht genießen, nach Essen war mir nicht zu mute. Aber mit meiner Zeit war ich super happy. Als ich dann die Platzierung in der AK erfuhr, 4. Platz, wusste ich, es könnte sich lohnen zur Siegerehrung am Abend zu gehen. Es gab 2 Plätze für die WM 2024 in Neuseeland und ich konnte mir vorstellen, dass so mancher seinen Platz nicht annehmen würde. Manche sind schon für Hawaii 2024 qualifiziert und so eine Reise nach Neuseeland ist ja auch nicht mal eben so auf die Beine gestellt. Dann also wird der Erste aufgerufen, keine Antwort, der Puls erhöht sich, der zweite Platz wird ausgerufen, ebenfalls keine Zusage, da war es dann klar. Noch etwas ungläubig stehe ich schonmal auf und gehe in Richtung Bühne. Der Familienurlaub für nächstes Jahr steht fest, es geht nach Taupo, Neuseeland!

Nel Schulte