Ironman-Weltmeisterschaft Hawaii 14.10.23 – Anything is possible | 14. Okt 2023

Der Traum eines jeden Triathleten ist die Teilnahme an der Triathlon-Weltmeisterschaft in Hawaii! Na ja nicht eines Jeden, aber auf jeden Fall Beates Traum. Besonders nach der gewonnenen Europameisterschaft bei der Challenge Roth in 2021. Aber der Weg nach Hawaii war nicht so einfach. 2022 platzte die Teilnahme am Ironman Hamburg wegen einer Corona-Erkrankung; immerhin kostenlose Umbuchung auf den Ironman Frankfurt im Folgejahr. Wieder Trainingslager, lange und häufig einsame Trainingseinheiten laufend, radelnd und schwimmend. Es wiederholten sich diverse gesundheitliche Probleme und dann ereignete sich auch noch ein Rennradunfall auf dem Weg zur langen Rad-Trainingseinheit. Beate wollte erneut umbuchen, am liebsten auf ein 70.3- Event (Halbdistanz), doch das ließ Ironman nicht zu. Also startete Beate in Frankfurt (bezahlt ist bezahlt). Es war kein einfaches Rennen, aber es endete mit dem 2. Platz der AK W60 und die Gewinnerin lehnte den WM-Slot ab. Der Weg war frei für Beates WM-Teilnahme und die Reise nach Hawaii zusammen mit Peter als Begleiter.

Wenige Tage vor dem Abflug noch eine kurze Trainingseinheit beim Berlinmarathon und dann der lange Flug in die USA mit einer organisierten Reise von Hannes Hawaii Tours. Vorbereiten auf den Wettkampf, die Strecke und das Wetter kennenlernen, keine einfachen Bedingungen, aber eine tolle Stimmung bei einem reinen Frauenrennen aufgrund der Entscheidung von Ironman, die WM in diesem Jahr für die Männer in Nizza und für die Frauen in Hawaii abzuhalten (mit Wechsel im kommenden Jahr).

Beate wir gratulieren Dir zu Deiner großartigen Leistung, Deinem Willen, Deinem Trainingsfleiß und Deinem Optimismus! Du bist für uns alle ein Vorbild.

Katrin

Und das berichtet Beate:

Alle Frauen konnten die Schwimm-Cut-off Zeit schaffen. Alle 90 Teilnehmer von Hannes Hawaii Tours haben gefinisht, keine der Teilnehmerinnen hat aufgeben. Es war ein tolles Erlebnis, super Stimmung und Solidarität unter den Frauen. Es gab eine Parade der Nationen und ein großes Welcome-Bankett zur Einstimmung und nach dem Rennen einen Abschlussabend mit Siegerehrung. Deutschland war mit 144 Teilnehmerinnen nach Amerika und Kanada am stärksten vertreten. Die jüngste Teilnehmerin war 18, die älteste 75 Jahre.

Die Schwimmstrecke ist schon in der Woche vorher mit Bojen abgesteckt und nach 500 m wird vom coffee boat früh Kaffee ausgeschenkt. Am Kailua Pier treffen sich morgens die Athletinnen zum Einschwimmen. Am Wochenende vorher findet das Ho’ala Swim statt, ein Wettschwimmen auf der Original 3.8 km Strecke bei einer Wassertemperatur von 27 Grad mit vielen bunten Fischen. Außerdem der Underpants Run als Persiflage auf die knappe Bekleidung der Triathleten.

Der Wettkampf beginnt kurz nach Sonnenaufgang mit dem Böllerschuss zum Start der Profifrauen, wir, 60+ kamen gleich danach. Das Schwimmen ging gut, keine so großen Wellen. Die Strecke ist ein großes U mit zwei Booten als Wendepunkt. Nach dem Schwimmen kurz Salzwasser abduschen und eine große Runde um das Pier zum Rad laufen. Die Radstrecke verläuft erst etwa 15 km durch Kailua-Kona, dann 60 km wellig geradeaus auf einem gesperrten Highway durch die karge Lavalandschaft, dann noch ein Anstieg nach Hawi, dem Wendepunkt und dann alles wieder zurück. Insgesamt sind wenig Zuschauer vor Ort, tückisch sind die wechselnden Winde, die am besten in der Aero-Position wegzustecken sind.

Die Laufstrecke geht erst den Alii Drive in Kona  7 km runter und wieder rauf, dann wird es wieder einsam, es ging wieder auf den gesperrten Highway, die Sonne brennt, es ist tropisch warm und auch mit vielen Eiswürfeln kann ich nicht richtig runter kühlen, werde immer langsamer und bekomme Probleme mit dem Rücken, der sich so verspannt, dass ich bald zu den vielen Wanderern auf der Strecke gehöre, es wird nach Sonnenuntergang stockfinster, gut wenn man an eine kleine Lampe gedacht hat, denn im energy lab, dem Wendepunkt beim Flughafen ist die Straße auch noch schlecht. Es wird ein harter Kampf bis zur Finish line, bis man durch das beleuchtete Tor kommt und mit den Worten: „You are an ironman“ empfangen wird.