Wenn ich einmal in meinem Leben einen Marathon laufe, dann wird das in New York sein…seit Jahren hatte ich diesen Lauf auf dem Plan und am 6. November 2022 war es endlich soweit.

Schon die Anfahrt frühmorgens mit der Fähre nach Staten Island vorbei an der Statue of Liberty ist ein Erlebnis. Mit über 50.000 anderen Sportler:innen aus allen Ländern der Welt ging es für uns (Grün-5-B) um 11:30 an den Start. Aufgrund der Masse an Teilnehmer:innen wurde in 3 Farben, 5 Wellen und 6 Startblöcken gestartet, ansonsten hätten wir uns wahrscheinlich gleich am Start auf der Vanzzaro Bridge gestapelt.

Zu Beginn jeder Welle wurde die amerikanische Nationalhymne gesungen, und mit einem Kanonenschuss und dem Klassiker „New York, New York“ wurden wir auf die Strecke geschickt- Gänsehautmomente gleich am Start.

Die Strecke führt über diverse Höhenmeter durch alle fünf Boroughs von New York City. Vom Start auf Staten Island führt der Kurs des New York Marathons durch die Bezirke Brooklyn, Queens, Harlem, die Bronx, Manhattan mit seinen Häuserschluchten zum Ziel im Central Park. Unterwegs gilt es auch fünf Brücken zu überqueren, daher gilt für diesen Marathon auch die Devise- hier werden keine Bestzeiten gelaufen, sondern dieser Lauf wird einfach nur genossen.

Das besondere an diesem Marathon ist zum einen die Streckenführung aber natürlich auch die begeisterten Zuschauer an der Strecke. Bei uns standen insgesamt mehr als 2 Millionen begeisterte New Yorker am Streckenrand, jeder Stadtteil will der beste sein, die Läufer:innen über die Strecke zu brüllen. Unzählige Bands und Privatleute mit lautstark brüllenden Musikboxen stehen an jeder Ecke, wildfremde Leute reichen Wasserflaschen, Bananen, Süßigkeiten und Taschentücher, damit wir uns den Schweiß abwischen konnten.

Am Raceday war es in diesem Jahr unverhältnismäßig warm mit über 20 Grad, daher hieß die Devise „hydrate hydrate hydrate“- an jeder Wasserstelle (alle 1 Meile = 1,6 km) wurden zwei Mal zwei Becher Wasser aufgenommen, zwei zum Trinken und zwei um Herunterkühlen. Zum Glück wurde genau das schon seit Jahren bei uns im Triathlon Lauftraining trainiert (danke Andi!) und in vielen Rennen praktiziert, so dass wir hier, im Gegensatz zu anderen Teilnehmer:innen, keinerlei Probleme hatten.

Beflügelt durch das fantastische Publikum liefen wir nach 4 Stunden 39 Minuten breit grinsend über die Zielinie im Central Parc. Dieser Marathon- Tag hat unsere Erwartungen mehr als übertroffen und ich kann jedem, der einmal einen Marathon laufen will, dieses Rennen aus vollstem Herzen empfehlen, es ist ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis.

Ulrike Hiltner- 4:39:35 – overall place 22.055 (von 47.743) – W 7.821 (von 21.160) – W AK 665 (von 2.278) Country Place D 580 (v.1.318)