Am 07.05.2023 fand nach 4 Jahren Pause zum ersten Mal wieder der Weltkulturerbelauf (WKEL) in Bamberg statt. Hanna (mit Papa) und ich hatten uns für den 10,7 km-Lauf angemeldet und freuten uns schon auf das große Spektakel (insgesamt 12.000 Läufer*innen sollten an dem Tag bei verschiedenen Läufen starten!). Pünktlich in Bamberg angekommen, fanden wir, dank Hannas Ortskenntnissen, sofort alle wichtigen Punkte und beide brachten mich zur Startbeutelabgabe.Aufgrund der vielen Menschen verpassten wir uns aber leider im Startbereich und mussten so getrennt voneinander starten.

Aber beim Laufen ist man ja nie alleine und was für eine Überraschung, als Wali kurz nach dem Startschuss an der Strecke stand und uns lauthals begrüßte. Da war der erste Anstieg doch überhaupt kein Problem mehr. Leider folgte dann ein zweiter, etwas steilerer Anstieg zum Bamberger Dom und ließ uns erahnen, warum wir uns im Vorfeld etwas Gedanken gemacht hatten. Dank des Intervalltrainings konnten wir aber auch hier gut mithalten und ab da ging es viele Meter auf Kopfsteinpflaster nach unten und wir konnten zeigen, wie gut wir auch „fliegen“ können. In den engen Altstadtgassen standen unzählige Zuschauer, teilweise in mehreren Reihen hintereinander und feuerten jeden an. Das war ein Gänsehautmoment nach dem anderen.

Ab km 7 wurde es dann am Kanal sehr heiß und zäh und einigen Läufern bekam das schwüle Wetter gar nicht gut. Auch wir spürten die Anstrengung. Da meine Familie zum ersten Mal einen Lauf von mir begleitete und kurz darauf auftauchte, waren alle Leiden schnell vergessen. Hanna hatte auf der Strecke ihren Papa als größten Motivator, der zu dem Zeitpunkt keine Müdigkeit zuließ. Die Altstadt war schon wieder zu erahnen und schnell machte es wieder Spaß nach jeder Kurve in eine andere Gasse abzubiegen und die tolle Kulisse von Kleinvenedig und zuletzt dem alten Rathaus zu „erlaufen“ und ab und an zu „erfliegen“. Natürlich wurden wir wieder die ganze Zeit von einem unfassbar sportbegeisterten Bamberger Publikum getragen. Aber Wali schaffte es sich durchzusetzen und uns an zwei weiteren Wegpunkten motivierende Slogans zuzurufen, die alle und alles übertönten.

Im Ziel waren wir dann sehr erleichtert, dass wir unter einer Stunde (und ich ohne Stolpern!) den Lauf absolviert hatten! Was für ein Trubel und was für eine Partystimmung, einfach unbeschreiblich!
Auch wenn das Kopfsteinpflaster unfassbar anstrengend zu laufen war, bleibt dieses Erlebnis einer meiner schönsten Läufe und das auch noch gleich ums Eck. Bamberg ist einfach immer eine Läufer-Reise wert!

Michi

Zeiten: 10,7km-Hanna &Papa: 57:49min, Michi: 58:26min